Abenteurer aus Köln

„I-Ah und die Kunst der Gelassenheit“

Es klang nach einem Traum: Schlafen im Schäferwagen, romantisch wie ein Heimat-Film, nur mit mehr Stroh und weniger Drama. Der Blick aus dem Schäferwagen? Direkt auf die Eselwiese. Und mittendrin: I-Ah, unser tierischer Begleiter mit einer Beatles-Frisur, die selbst Paul McCartney neidisch machen würde – inklusive brauner Strähne, die im Wind weht.

 

Chef sein ist relativ

Bevor wir losziehen, bekommen wir den weisen Rat: „Lasst I-Ah nicht vom Wegesrand fressen. Zeigt, dass ihr der Chef seid.“ Klingt einfach. Ist es aber nicht. Denn I-Ah hat eine ganz eigene Philosophie: Wenn etwas lecker duftet, wird gestoppt. Punkt. Chef hin oder her.

 


Eselversammlung bei den Römern

Auf dem Hügel bei der Römervilla, wo mehr Ruine als Villa ist, treffen wir andere Eselgruppen. Es ist wie ein Woodstock für Langohren. Alle Esel sind sich einig: Diese Wiese ist das kulinarische Äquivalent zum All-you-can-eat-Buffet. Weitergehen? Nein danke. Revolution durch Stillstand.

 

Zen-Meister I-Ah

Ein paar Meter bewegt sich I-Ah dann doch. Und dann: Stillstand. Er guckt. Und guckt. Und guckt. Drei Stunden lang – gefühlt. Vielleicht meditiert er. Vielleicht denkt er über die Sinnlosigkeit von Leinen nach. Vielleicht plant er seine Autobiografie.

Meine Frau übernimmt die Leine. Ich bin zwar der Eselfan, aber I-Ah scheint sie als neue Führerin zu akzeptieren. Und siehe da: Bewegung! Was ihn vorher beschäftigt hat, bleibt sein Geheimnis.

 

Google Maps vs. Eselhirn

Dann verlaufen wir uns. Brütende Hitze. Google Maps will uns über die Landstraße schicken. Waldweg? Fehlanzeige. Also trotten wir am Straßenrand entlang, während I-Ah seinen Hintern demonstrativ in den Verkehr hält. Vielleicht liebt er das Hupen. Vielleicht ist das seine Art, mit der Zivilisation zu flirten.

 

Meinungsstabil, nicht stur

Man sagt, Esel seien stur. Ich sage: I-Ah ist meinungsstabil. Wie ich. Wir beide wissen, was wir wollen – und wann wir es wollen. Und wenn das gerade ein Grashalm am Straßenrand ist, dann ist das eben so.

 

Fazit: Schäferwagen + Esel = Zen

Am Ende, nach all dem Gras, dem Hupen, dem Stillstand und der Hitze, bleibt eins: Das Übernachten im Schäferwagen mit Eselwanderung ist die beste Entschleunigung, die ich mir vorstellen kann.